
Diese Geschichte beginnt mit einem Stück Geschichte über das Bonna-Rohr. Dieses spezielle Rohr wurde nach dem französischen Ingenieur Joseph Bonna benannt, der es 1894 erfand. Bonnas Innovationen in der Beton- und Stahltechnologie führten zur Entwicklung dieses besonderen Rohrs, das später seinen Namen tragen sollte.
Das Bonna-Rohr ist ein Typ eines Stahlbetonrohrs, was bedeutet, dass es einen Kern aus Stahlbeton hat, umgeben von einer Schutzschicht. Diese Konstruktion macht das Rohr sehr stark und langlebig, widerstandsfähig gegen hohen Druck und Korrosion. Von Anfang an wurde das Bonna-Rohr häufig für den Bau von Wasserleitungen, Kanalsystemen und anderen Infrastrukturen verwendet, bei denen zuverlässige und langlebige Rohrleitungen benötigt wurden. Die Robustheit des Rohrs ermöglichte es, eine lange Lebensdauer und niedrige Wartungskosten zu garantieren.
1962 verwendete die REMU (später Eneco) das Bonna-Rohr, um in Utrecht die Bahnstrecke Amsterdam-Utrecht mit einer Wärmeleitung zu überqueren. Im Bonna-Rohr liegen zwei Mediumführungsrohre, ein Zuleitungs- und ein Rücklaufrohr. Aufgrund der Neugestaltung des Geländes, wo das Rohr endet, und des Alters der Strecke bestimmt Eneco den Umfang des Projekts. Siers und Rotterdam Engineering wurden für die Beratung hinzugezogen.
Um den korrekten Projektumfang zu ermitteln, war es für das Projektteam wichtig, zuerst so viele Details wie möglich über das Bonna-Rohr und die Mediumführungsrohre zu sammeln. Wie sind die Mediumführungsrohre im Bonna-Rohr befestigt, in welchem Zustand befindet sich das Bonna-Rohr, und wie viel Platz gibt es in den Schächten auf beiden Seiten des Rohrs?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hat Eneco die Archive durchforstet und Zeichnungen aus den 1960er Jahren (dem Bau) und den 1980er Jahren (der Renovierung) hervorgeholt. Diese Zeichnungen waren leider nicht detailliert genug, um Antworten auf diese Fragen zu geben. Es blieb nur eine Möglichkeit: Eine umfassende Inspektion zu organisieren, bei der alle Schächte, Leitungen und Räume detailliert vermessen und der Zustand bewertet werden konnten. Und dann das Wichtigste: Wir müssen in das Rohr hinein, die Frage war nur: wie?
Relativ schnell wurde scherzhaft vorgeschlagen, ob eine Drohne durch das Rohr fliegen und diese Angelegenheiten aufnehmen könnte. Gar nicht so abwegig. Eine kurze Internetsuche führte zu der deutschen Firma Kopterflug, die auf Inspektionen von geschlossenen Räumen und schwer zugänglichen Zonen unter anderem mit Drohnen spezialisiert ist. Nach einem kurzen Kennenlernen gingen wir die Zusammenarbeit ein. Wir haben ein Datum festgelegt, an dem alle Parteien konnten, und die Fragestellungen in unserem besten Deutsch vorgelegt.
Der letztendliche Inspektionstag resultierte schließlich in einer Inspektion XXL. Siers L&M, Siers Infraconsult, Eneco und Kopterflug waren zahlreich vertreten, das wollte man nicht verpassen. Siers L&M Houten hatte zur Vorbereitung alle Schachtdeckel gehoben, um einen sicheren Zugang zu den Schächten zu gewährleisten, und Siers Infraconsult begann daraufhin mit dem 3D-Scannen aller Schächte und dem Vermessen von Aufbauten, Geländehöhen und anderen Hindernissen, während sich Kopterflug auf den Flug durch das Rohr vorbereitete.
Die Drohne war mit einer Kamera und hellen LED-Lichtern ausgestattet, um die Aufnahmen gut sichtbar zu machen. Bei einem kurzen Testflug trat jedoch sofort eine unerwartete Einschränkung auf. Durch die Wärme im Rohr war viel trockener Staub vorhanden, der beim Vorüberfliegen der Drohne aufgewirbelt wurde. Dies behinderte die Sicht erheblich, sodass wir im Grunde nur eine Chance hatten, durch das Rohr zu fliegen. Dies musste zudem mit einer bestimmten Geschwindigkeit geschehen, um dem Staub voraus zu sein. Bei den Herren von Kopterflug kam die Frage auf, ob es gelingen würde. Der Pilot gab eine 80%ige Erfolgschance an. Wir beschlossen, es zu versuchen. Nach einem spannenden Flug, verfolgt durch eine VR-Brille, ist die Drohne erfolgreich durch das Rohr geflogen.
Das erste Ziel dieser Untersuchung war es, festzustellen, ob ein fester Punkt im Bonna-Rohr vorhanden ist. Daraus kann abgeleitet werden, ob die Wärmeleitungen in einem Stück herausgezogen werden können oder ob dies nicht möglich ist. Außerdem war das Ziel, das Bonna-Rohr zu inspizieren: In welchem Zustand befindet es sich und ist es gut wiederverwendbar?
Der große Mehrwert dieser Untersuchungen besteht darin, dass innerhalb eines Tages so viele Informationen wie möglich gesammelt wurden, um den Projektumfang zu bestimmen. Zufrieden kehrte schließlich jeder mit einem zusätzlichen Abenteuer im Gepäck wieder ostwärts zurück.
Gibt es Fragen, besteht Interesse an weiteren Informationen über unsere Dienstleistungen oder soll ein Gespräch mit einem Spezialisten geführt werden? Dann gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Wir stehen bereit und helfen gerne weiter.